Der einflussreichste Faktor der Wintermüdigkeit ist fehlendes Sonnenlicht, das erheblichen Einfluss auf unseren Biohaushalt hat. Die Zirbeldrüse, die durch Hormonausschüttung unseren Tag- und Nachtrhythmus steuert, reagiert auf den mangelnden Lichteinfall im Auge und schüttet auch tagsüber Melatonin, das «Schlafhormon», aus.

Dadurch fühlen wir uns träge und gedrückt. Zudem wird bei der Produktion des «Schlafhormons» Melatonin das «Glückshormon» Serotonin verbraucht, so dass wir uns müde und gleichzeitig weniger fröhlich fühlen können. Melatonin ist wichtig für einen guten Schlaf und hat viele gesundheitsfördernde Eigenschaften – tagsüber hilft es uns aber wenig.

Für einen funktionierenden Hormonhaushalt ist neben ausreichend Bewegung auch eine ausgewogene Ernährung essenziell. Nehmen wir die Bausteine zur Hormonproduktion nicht mit der Nahrung auf, sitzt unser Körper auf dem Trockenen. Der Grundbaustein für Melatonin beispielsweise ist Tryphtophan, der zuerst zu Serotonin und am Abend zu Melatonin weiterverarbeitet wird. Er findet sich zum Beispiel in Fleisch, Fisch, Getreide und Käse. Es gibt also einen Grund, warum Frau und Herr Schweizer Fondue und Raclette im Winter geniessen.

Eine einfache Anpassung des täglichen Verhaltens kann den Winterblues verschwinden lassen und gleichzeitig zu einem besseren und tieferen Schlaf führen:

  • Täglich eine kleine Route an der frischen Luft. Bereits 10 Minuten genügen, und auch bei bewölktem Himmel bekommt deine Haut genügend Sonnenlicht. Die Raucher unter uns sollten dies leicht schaffen, auch wenn die eingeatmete Luft weniger frisch ist.
  • Eine Stunde vor dem Einschlafen vermeidest du Blaulicht. Bedeutet kein TV, kein Smartphone und kein Computer mehr. Es ist nicht einfach aber ein gutes altes Buch hilft die Stunde zu überbrücken und unterhält ebenso.