Gutes Content Marketing ist im Grundsatz nichts anderes wie das Erzählen einer spannenden Geschichte. Doch wann und wo erzählt man welche Geschichte? Das Lesen eines erotischen Romans im Büro oder die Geschichte des Sandmännchens zum Frühstück – nicht alles passt überall hin.

Kontext ist alles
Im modernen Content Marketing solltest du den Kontext immer berücksichtigen. Manchmal spielen Unternehmen dieselben Inhalte auf all ihren Kanälen aus. Ein grosser Fehler und verschenkte Zeit. Die meisten von uns nutzen zwar gleich mehrere Social-Media-Kanäle aktiv (In der Schweiz liegt der Durchschnitt bei drei verschiedenen Applikationen pro Kopf), doch deshalb kann man nicht davon ausgehen, dass eine Person auf allen Kanälen gleich angesprochen werden kann und will.

Die Erwartungshaltung des Endkonsumenten lässt sich besonders gut anhand von zwei sehr unterschiedlichen Plattformen zeigen: TikTok und LinkedIn. Viele Nutzerinnen und Nutzer sind beiden Social Media Plattformen sehr aktiv. Und doch haben sie komplett unterschiedliche Erwartungen an beide Plattformen. Auf LinkedIn beispielsweise möchte man Informationen zu seiner erweiterten Arbeitsumgebung oder seinen Kunden erhalten. Manchmal schaut man sich vielleicht auch einige Mitbewerber an und erwartet grundsätzlich eine professionelle Community. Gleichzeitig kann dieselbe Person mit TikTok in ihrer Freizeit abschalten und sucht sich dafür lustige, simple und schnelle Videos zur Zerstreuung. Der Wechsel zwischen den gezeigten Videos ist schnell und die Inhalte sind eher oberflächlich angelegt. Diese Differenz kann man durch eine klug aufgesetzte Kampagne nützen und Inhalte gezielt dort ausspielen, wo sie dann im richtigen Zusammenhang gelesen werden und die Community dort gleich mitpflegen.

Neben den Erwartungen unterliegen auch die Inhalte komplett unterschiedlichen Konzepten und Algorithmen hinter den Plattformen. Dies zeigt sich am stärksten in der Form, in welcher die Medien jeweils zu einem Post aufbereitet werden müssen. Das Konzept von Instagram beispielsweise ist klar: ästhetische Bilder, wenig Text. Finden tut man die Beiträge über Hashtags. LinkedIn baut auf verlinkte und meist gut recherchierte Beiträge. Wissensvermittlung zu beruflich relevanten Inhalten stehen im Vordergrund. Twitter hingegen will es kurz und knackig – 280 Zeichen und die Maximallänge ist erreicht.

Wenn du also ein erfolgreiches Content Marketing führen möchtest, ist prioritär die Plattform und das zugrundeliegende Konzept ausschlaggebend. Entsprechend den unterschiedlichen Erwartungshaltungen produzierst du deine Inhalte und passt diese so massgeschneidert deiner Community an. Sie wird es dir mit Aufmerksamkeit danken.

ChannelContentEignungUser
InstagramBilder, Kurze/Lange VideosVisuelle Unterhaltungsplattform14-29 Jahre
LinkedInAusführliche Texte, Infografiken, Bilder, Kurze/Lange VideosBusinessnetzwerk mit Schwerpunkt auch Fachartikeln und Vernetzung im beruflichen Bereich18-49
Jahre
FacebookTexte, Bilder, Kurze/Lange VideosUnterhaltungsplattform zur Vernetzung mit Freunden, Organisationen und Interessensgruppen14-49 Jahre
YouTubeKurze/Lange VideosPlattform zum teilen und ansehen von Video14-60 Jahre
TikTokKurze VideosUnterhaltungsplattform basierend auf kurzen, automatisch wechselnden Videos9-16
Jahre
TwitterKurze Texte,
Bilder, Infografiken, Kurze Videos
Kurznachrichtendienst14-49 Jahre
SnapchatBilder , VideosKurze Geschichten aus dem Alltag über Bilder oder Video erzählen14-29 Jahre
PinterestBilderLinks zu kreativen Ideen als online Pinwand sammeln30-49 Jahre
RedditText, Bild, VideoText und Bildposts in thematisch spezifischen Communities (Subreddits)20-39 Jahre