Nur wenn eine Webseite oder ein App alle drei Punkte der User Expierence abdeckt: Look, die Usability und eben das Feeling, können wir von einer Experience sprechen.

Von Konfiguratoren und Vergleichstabellen
Wie im stationären Handel, soll auch online ein Kauferlebnis vorhanden sein. Die ersten, die das wussten, waren die Automobil-Konzerne. Ein Auto ist teuer, also muss der Reiz zum Kauf besonders hoch sein. So entstand der Konfigurator. Heute kaum mehr wegzudenken, ist er fixer Bestandteil einer jeden Autohändler Webseite. Und geben wir es zu, wer hat nicht auch schon einmal an einem Sonntagnachmittag sein imaginäres Traumauto zusammgestellt. Und für alle euch velofahrenden User – solche Konfiguratoren findet ihr auch Seiten besonders innovativen Veloherstellern.

Doch wechseln wir einmal die Branche, beispielsweise zu Immobilien. Eine 360°-Tour ist bereits seit langem Standard, aber wie wäre es mit einer geführten Tour via Virtual Reality oder für ein Hochhaus ein Panorama-Generator mit der individuellen Aussicht je nach Stockwerk und Ausrichtung? Die neue Wohnung bereits vor dem Einzug einrichten, ist auch heute kein Zauber mehr und gerade dort geben wir dem Interessenten die Möglichkeit, ein Gefühl der Vorfreude aufzubauen. Noch mehr reizen können wir dann beispielsweise mit einer Promotion. Für jeden Erstmieter gibt es einen Gutschein fürs Interieur zu gewinnen.

Bei Versicherungen, Treuhändern oder Banken sind Vergleichswerte für den User interessant. Wieviel spare oder verdiene ich, falls ich folgende Dienstleistung beziehe. Die Welt der Ideen und Möglichkeiten ist fast unerschöpflich.

Details im Design
Defekte Weblinks sind ärgerlich und besonders die standardisierten Fehlerseiten sind extrem langweilig. Warum nicht ein Tetris oder Kreuzworträtsel programmieren lassen und anstelle einer roten Birne ein Schmunzeln ins Gesicht des Nutzers zaubern. Für einen Flash sorgen bei mir auch immer diese Webseiten von grossen Forschungs- oder Technologieunternehmen, die einem auf der Startseite mit einem imposantem Intro begrüssen. Das ist wie Kino und die Wirkung ist eindrücklich.

Das Programmieren von solchen Lösungen kostet effektiv etwas mehr – doch nicht die Welt und der Mehrwert zahlt sich aus. So belegen Auswertungen klar, dass Webseiten mit solchen Spielereien auf eine höhere Rate von wiederkehrenden Besucher zählen können und besonders bei solchen Usern ist die Conversion Rate auch tendenziell höher.

Applikationen
Bei Applikationen ist der Fokus auf die Experience besonders wichtig. Denn die Hürde, eine Applikation aktiv in einem Store zu suchen, herunterzuladen und auch zu nutzen, ist hoch. Dazu kommt, dass sich die meisten Apps über Werbung monetarisieren. Bedeutet, die App verdient so viel Geld wie Werbefenster gebucht werden. Die Werbefenster werden, oftmals von Google, nur dann gebucht, wenn die Nutzerzahlen hoch sind. Dies ist exemplarisch bei den Gratis-Game Apps zu beobachten. Eine erfolgreiche Game App wie Fortnite (Platz 1 in der Schweiz) spülte 2018 rund 3 Milliarden US-Dollar an Werbegeldern und auch wertvollen Informationen in die Unternehmenskasse von Epic Games.