«Swiss Made» – ein Begriff, ein Versprechen. Auch wenn in den letzten Jahren immer wieder von einer Verwässerung dieses Labels die Rede war, sieht die Realität doch ein bisschen anders aus. Schweizer Produkte, Dienstleistungen und insbesondere Fachkräfte sind international stark gefragt. Doch allen ist auch klar, dass es teuer ist. Wenn du also mit deiner Marke den internationalen Sprung wagen willst, musst du überzeugen. Diese Brand Experience muss sich über alle Touchpoints durchziehen. Sonst wird sich der Markt rasch nach einer günstigeren Variante umschauen.
Wir sollten durchaus stolz sein auf Schweizer Qualitäten und Innovationen
Weisst du eigentlich, was in unserer kleinen Schweiz oder von Frau und Herrn Schweizer bereits alles erfunden wurde? Mit 968 Patentanmeldungen pro eine Million Einwohner steht die Schweiz an der Spitze der weltweiten Rangliste. Damit liegen wir deutlich vor Schweden (488) und Dänemark (454). Die USA finden sich mit 140 Patentanmeldungen auf Platz 15. Ein kleiner Blick ins Internet listet viele bekannte und auch einige unbekannte Innovationen auf:
- Müesli und Maggi
- Néscafe und Nespresso
- Reissverschluss
- E-Gitarre
- Internet
- Skilift
- WC-Ente
- Künstliches Hüftgelenk
- Das rote Kreuz (IKRK)
Und wie die Welt spätestens seit diesem Frühling weiss, gehört auch der Eurovision Song Contest dazu.
Doch auch im Design, der Typographie, im Industriedesign, im Filmschaffen oder in den darstellenden Künsten ist die Schweiz ganz vorne mit dabei dank kreativer Genies.
Das «Swissness»-Gesetz in der kurzen Übersicht
Doch welche Anforderungen musst du eigentlich erfüllen, damit du deine Brand oder Produkte mit dem Qualitätslabel schmücken darfst? Hier ein kleiner Auszug aus dem Markenschutzgesetz, welches seit 2017 in Kraft ist:
- Naturprodukte: Pflanzen, Mineralwasser, Fleisch usw. Die Herkunft bestimmt sich nach einem einzigen Kriterium, das je nach Produkt variiert z. B. bei pflanzlichen Produkten der Ort der Ernte.
- Lebensmittel: mindestens 80% des Gewichtes der Zutaten müssen aus der Schweiz stammen. Bei Milch und Milchprodukten gilt dies für 100% der Milch. Darüber hinaus muss der Verarbeitungsschritt, der dem Produkt seine wesentlichen Eigenschaften verleiht z. B. die Verarbeitung von Milch zu Käse in der Schweiz erfolgen.
- Ausnahmen: sind vorgesehen, insbesondere für Naturprodukte, die aufgrund klimatischer Voraussetzungen nicht in der Schweiz hergestellt werden können bspw. Kakao oder die nicht in ausreichenden Mengen vorhanden sind.
- Sonstige Produkte: insbesondere bei Industrieerzeugnissen müssen mindestens 60% der Herstellungskosten inkl. F+E-Kosten in der Schweiz angefallen sein. Der Schritt, der dem Produkt seine wesentlichen Eigenschaften verleiht, hat ebenfalls in der Schweiz zu erfolgen.
- Dienstleistungen: Der Unternehmenssitz muss sich in der Schweiz befinden und die Firma muss tatsächlich von der Schweiz aus verwaltet werden.
Heben wir unsere Markenauftritte auf das Niveau, auf dem sich unsere Produkte bewegen
Angriff ist manchmal nicht die dümmste Idee zur Verteidigung. Nicht politisch, hier sind wir als kleine Schweiz schlicht zu klein. Doch machen wir uns die 39-Prozent-Zölle zu eigen. Unsere Produkte, Dienstleistungen und Fachkräfte sind Premium – unausgesprochen. Wir könnten auch in Trump-Manier behaupten, der US-Präsident wisse um unsere Qualitäten und fand unsere Produkte sollten deshalb entsprechend teurer verkauft werden 😏
Die Zeiten der Volumengeschäfte sind für den Moment so oder so vorbei. Also fokussieren, Marketingstrategie anpassen, Ärmel hochkrempeln und ab sofort gilt: Pull anstatt Push! Ab sofort gibt es Megaposter am Times Square für Fondue und am Super Bowl nur noch Commercials von Vivi Kola. Die Schweiz kann gross, sie muss sich nur getrauen.
Willst auch du deiner Marke mehr Selbstbewusstsein und ein höheres Level verleihen und in Verkaufsgesprächen über die Qualitäten deiner Produkte statt über den Preis sprechen? Dann schreib uns ein paar Zeilen oder ruf uns an!
