Vorweg: Beide Lösungen sind gut, aber eben nicht für alles. Und hier wird es spannend. In welcher Situation entscheidet man sich also besser für eine progressive Web Applikation und in welcher für die native Applikation? Unser Inhouse-Spezialist Antonio gibt Antwort.

Zuerst einmal: Progressive Web Applikation – was ist das eigentlich? Der Zugriff auf eine PWA erfolgt wie bei gewöhnlichen Webseiten über den Browser (Chrome, Firefox, Safari oder andere). Doch die PWA ist, soweit möglich, für die Nutzung auf mobilen Geräten optimiert.

Die Vorteile:

  • Eine PWA ist günstiger und schneller programmiert. Also eine Webseite für alle Geräte, während eine native App für iOS und eine für Android programmiert werden muss.
  • Es ist keine Registrierung in irgendwelchen Stores nötig.
  • Benutzer müssen nicht den gesamten Inhalt herunterladen und können somit viel schneller auf Inhalte zugreifen.
  • Kein Download, also wird auch nur ein kleiner Teil des Speichers benötigt.
  • Die PWA als Webseite ist für Suchmaschinen optimiert und erscheint somit bei den Suchergebnissen zuerst.
  • Der Benutzer kann die PWA unter den Favoriten im Browser abspeichern.

Die Nachteile:

  • Um Inhalte der PWA abzurufen ist eine aktive Internetverbindung nötig.
  • Nicht alle Webbrowser unterstützen PWA’s zu 100 Prozent.
  • PWA’s haben oftmals nicht auf alle Funktionen eines Smartphones Zugriff. Ganz besonders schade ist dies bei Bluetooth. Jedoch können Push-Nachrichten geschickt werden.
  • Anwendungen können mit einer PWA nicht monetarisiert werden.
  • Es gibt wesentliche Einschränkungen bei der UX und dem UI. So können beispielsweise keine 3D-Animationen verwendet werden.

Die native Applikation gibt es seit nun fast 10 Jahren. Eine native Applikation wird immer zweimal entwickelt: einmal für iOS und einmal für Android. Nur so funktionieren alle Anwendungen auf allen Geräten optimal. Die Applikationen stehen dann in den jeweiligen Stores zum Download für die Nutzer zur Verfügung. 2016 lief 87% des gesamten Datenverkehrs über native Apps.

Die Zusammenfassung:

  • Obschon PWA’s mit einer gesicherten URL auch sehr sicher und zuverlässig funktionieren, sind die native Apps diesbezüglich doch besser positioniert.
  • Die Benutzerführung bei native Apps ist oftmals schneller, reibungsloser und macht mehr Spass.
  • Die native App bietet mehr Schnittstellen zum Smartphone und anderen Applikationen.
  • Somit vergrössert sich der Fächer von Funktionen. So kann z.B. Geofencing angewendet werden: das Senden von Push-Nachrichten bei der Annäherung an einen geolokalisierten Punkt.
  • Eine native App bietet weitaus mehr Möglichkeiten in Bezug auf UX und UI. Für Games ist dies extrem wichtig.
  • Auch native Apps können heute rasch aktualisiert werden.
  • Durch Stream-Lösungen können auch native Apps vereinfacht aufgebaut und entschlackt werden.

Fazit
Grundsätzlich steht die native Applikation in Bezug auf die User Experience und das User Interface klar an erster Stelle. Die App ist einfacher zu handhaben, und viele Zielgruppen – besonders die Jungen – haben sich heute an dieses hohe Level des Benutzerkomforts gewöhnt. Aber auch ältere Personen schätzen die einfache Handhabung. Doch wollen wir die Möglichkeiten einer PWA nicht abschreiben. Wie bei jeder Technologie entwickeln sich auch hier die Möglichkeiten täglich weiter und werden verfeinert.

Wo und wann eine PWA oder eine native App angewendet wird, bleibt also eine Frage der Zielgruppe, der Anwendung und auch des Budgets.