Innerhalb der letzten paar Jahre sind verschiedene neue Zahlungsmöglichkeiten und Anbieter auf den Markt gekommen. Die Vielfalt der Zahlungsmittel wächst rasant. Der Trend hin zum Geld in der Cloud gewinnt dabei laufend an Popularität. Jeder Marktteilnehmer versucht auf den Zug aufzuspringen und im hart umkämpften Markt Fuss zu fassen.

Welche Entwicklungen gibt es?
Das erste bekannte Zahlungsmittel wurde 3000 v. Chr. im alten Babylon erfunden. Es löste den bis dahin bestehenden Tauschhandel ab. Auch die ersten Banken entstanden bereits im alten Babylon. Tausende Jahre später ca. 800 n. Chr. wurde in China das erste Papiergeld erfunden. Erst 1950 wurde mit der ersten Kreditkarte eine Alternative zum Bargeld eingeführt. 1999 wurde dann das mobile Banking lanciert und 2009 gelang die Blockain Technologie in der Form von Bitcoin auf den Markt. Unterschiedliche Zahlungsarten wurden die letzten Jahre massiv gepusht. Einerseits von grossen Retailern und Technologieunternehmen, andererseits aber auch von kleinen innovativen Rebellen. So sind heute, neben den altbekannten Marktteilnehmenden wie Visa oder Mastercard, auch Twint, Apple Pay, Google Pay oder Revolut auf dem Markt aktiv.

Die Konsumten bevorzugen…
Herr und Frau Schweizer sind nach wie vor stark dem Bargeld zugeneigt. Auch wenn kürzlich publizierte Umfragen die klassischen Kredit- und Debitkarten als Favoriten sehen. In den letzten Monaten haben, auch aufgrund der Corona-Pandemie, die Transaktionen über digitale Zahlungsmittel zugenommen. So verzeichneten Twint, Apple Pay und Co. bereits zwischen 2018 und 2019 einen massiven Zuwachs. Aufgrund der neuen Hygiene-Standards wurden zudem Bargeld-Alternativen auch durch den Detailhandel aktiv beim Konsumten beworben. Es zeigen sich jedoch zwischen den Geschlechtern klare Unterschiede. Männer verwenden weitaus häufiger neuere Angebote wie Revolut oder Twint. Während Frauen bevorzugt auf Debit- oder Kreditkarten setzen.

Zahlungsmittel werden durchgängiger und vielfältiger
Revolut, Apple Pay und andere Applikationen setzen auf Durchlässigkeit und kommen den neuen Ansprüchen der User nach. Der junge Konsument kennt Convenience-Lösungen bereits aus anderen Lebensbereichen und ist an diese seit längerem gewöhnt. Weshalb solche Lösungen also nicht auch bei seinem Portemonnaie nutzen? Warum sollte man nicht stets und einfach eine vollständige Übersicht über die aktuellen Ein- und Ausgaben haben, Geld von Person zu Person direkt und ohne Zeitverlust überweisen können, über das Smartphone kurz eine GameStop Aktie kaufen und wieder verkaufen können? Mittlerweile haben aber nicht nur die Jungen, sondern auch die immer agiler und digitaler werdenden Silver Surfer, diese neuen unkomplizierten Möglichkeiten entdeckt und wollen die Vorteile ebenfalls nutzen.

Mehr Technologie, neue Konzepte
Diese Durchgängigkeit und die verbreitete Technologie im Zahlungsverkehr ermöglicht auch neue Konzepte im Retailbereich. «Amazon Go» ist nur ein Beispiel. In der Schweiz hat Valora bereits die ersten Test von kontaktlosem Zahlen durchgeführt. Bereits heute ist das Zahlen via Gesichtserkennung oder Fingerabdruck möglich und weit verbreitet. Als nächster Schritt werden wir vielleicht nicht einmal mehr eine Karte oder das Smartphone hervorholen müssen. Der Laden erkennt dann selbst, welche Waren wir aus dem Regal genommen haben und wie hoch die automatische Abbuchung sein muss. Unabhängig davon mit welchem Zahlungsmittel wir uns dabei bewegen – ausser natürlich es handelt sich um Bargeld.