Essen verkauft sich von allein – denkst du (vielleicht)! Doch hinter jeder guten Lebensmittel- oder Getränkemarke steckt sehr viel strategisches Marketing. Zudem sind Kreativität und Design im Food Marketing absolut entscheidend, um aus der schieren Masse der Konsummittel herauszustechen.

Warum ist Marketing für Lebensmittel, Getränke und Süsswaren absolut zentral?
Eigentlich wollten wir diesen Artikel mit ein paar Zahlen und Fakten starten. Quasi als gute Basis für deine eigene Meinungsbildung. Doch wir wurden von der riesigen Flut an Daten schlicht erschlagen. Deshalb haben wir uns entschieden, den Bereich an Beispielen ein wenig einzuschränken. Bei Migros Online findet der und die Konsumentin allein über 12'500 Produkte im Sortiment. Fokussieren wir uns auf ein Produkt wie beispielsweise Schweizer Tafelschokolade, also ohne die internationalen Marken oder lokalen Herstellern von Frischschokolade, kommen wir auf 35 Hersteller respektive Anbieter und einem durchschnittlichem Produktsortiment von 21 Produkten. Also ungefähr 735 Produkte, die sich im Einkaufsregal und in der Werbung um die Aufmerksamkeit der Konsumentinnen buhlen. Selbstverständlich sprechen nicht alle Produkte die gleichen Zielgruppen an. Doch allein im hochpreisigen Segment stehen sich Produkte wie von Lindt & Sprüngli, Läderach oder vom Start-Up aus Bern, Choba Choba gegenüber. Wie also lässt sich eine klare einzigartige Positionierung erreichen?

Das Stichwort lautet Kreativität, Design und ein gutes Storytelling. Läderach als Markenbeispiel spielt klar mit der Frische seiner Schokolade, einem klaren und reduzierten Design, nichts soll vom Produkt ablenken. Nicht einmal die Verpackung, viel transparente Materialien erlauben jederzeit die Schokolade zu sehen. Lindt & Sprüngli hingegen setzen voll auf Luxus und Made in Switzerland. Roger Federer oder der goldige Osterhase lassen grüssen. Dieser, also der Hase, gilt weltweit als Produkt-Ikone inkl. der kleinen Glocke. Choba Choba als kleinste Produzentin der drei Marken gilt als besonders sozialverträglich und befindet sich im Eigentum der Kakao-Bauern. Schokolade und insbesondere die Kakaoproduktion sorgen doch regelmässig für kontroverse Berichterstattungen. Hier setzt Choba Choba an und veredelt die Produkte mit einem hochwertigen Verpackungsdesign. Jede dieser drei Marken hat im eigenen Auftritt eine einzigartige Position geschaffen und besetzt.

Unternehmen, in denen das Marketing die Stossrichtung vorgeben
Nur im Luxusbereich und bei Autos gilt das Marketing als noch wichtiger als im Lebensmittelbereich. Doch neben einem einzigartigen Auftritt, viel Kreativität und einem guten Storytelling ist im Food-Marketing ein strategisches Marketing und eine gewisse Konsistenz zentral. Warum? Nun, Essen und Getränke sind meistens mit viel Emotionen und Erinnerungen verbunden. Wo hattest du den besten Espresso deines Lebens? 😉

Die meisten Menschen geniessen ein feines Abendessen oder ein gutes Glas Wein gerne und können dabei abschalten. Entsprechend schätzt man, was man hat und es muss nicht immer was Neues sein. Diese hohe Loyalität sehen wir in der Schweiz häufig bei der Frage, ob du ein Migros- oder Coop-Kind bist und besonders in gewissen Produktbereichen wie beim Brot oder bei Joghurts scheiden sich die Geister. Die eigene Strategie perfektioniert hat die Marke Coca Cola. Im Kern und der Vision konsistent, trotzdem immer nahe am Puls der Zeit. Selbstverständlich steht auch dort das Marketing nicht still und die Marke bietet immer wieder von Trends oder Jahreszeiten beeinflusste Markenerlebnisse. Doch im Kern der Marke, wie beispielsweise bei der Verpackung, ist das Unternehmen zurückhaltend und nimmt falls nur Änderungen in kleinen Schritten vor.

Ich bin keine globale Brand, und jetzt?
Es ist natürlich leicht geschrieben, wie perfekt eine Marke aufgebaut werden müsste. Doch auch als Start-Up oder als KMU kannst du für deine Marke wichtige Entscheide treffen, um dein Budget zu schonen. Absolut zentral (und wir unterstreichen diesen Punkt) ist die konsistente und einheitliche Führung einer Marke. Besonders in der Führung einer Food-Marke ist dieser Umstand zentral, stell dir vor du hast mehrere Produkte im Regal stehen und jedes sieht anders aus. Hier empfehlen wir deshalb in regelmässigen Abständen die ganzen Creative Assets zu überprüfen, inklusive dem Packaging Portfolio. Je nach Absatzmarkt müssen dann auch noch regulatorische Anpassungen vorgenommen werden. Immer wieder zu Diskussion stehen im Food-Bereich die verschiedene Referenzwerte und Ernährungsempfehlungen.

Und nur weil du eine kleine oder junge Brand bist, kannst du genau oder sogar noch kreativer sein als eine grosse Marke. Immerhin bist du viel agiler und du darfst dir mehr «Freshness» erlauben.

Wir lieben Essen und sind deshalb bei Food-Marken besonders intrinsisch motiviert. Du willst mit uns deine Idee besprechen? Klar, komm vorbei und nimm gleich ein paar «Pröbli» mit.😊