Sicherlich hast du bereits einmal von Nudging oder Nudges gehört. Der Begriff kommt aus dem Englischen und ist im Sinne eines Denkanstosses zu verstehen. Der Begriff stammt aus der Verhaltensökonomik und soll jemanden auf eine mehr oder weniger subtile Weise dazu anregen, etwas Bestimmtes zu tun oder zu unterlassen. Okay, und wo liegt nun der Vorteil für mein Marketing? Wir zeigen es dir.

In der Theorie spricht man von zehn klassischen Formen des Nuding:

  1. Voreinstellungen
  2. Vereinfachungen
  3. Nutzung von sozialen Normen
  4. Einfachheit und Bequemlichkeit
  5. Aufzeigen aller Bestandteile
  6. Warnungen
  7. Selbstbindungsstrategien
  8. Erinnerungen
  9. Rückmeldungen
  10. Erwartete Fehler

Nun dies einmal zur Theorie. Wir machen dir aber gerne ein praktisches Beispiel. Die häufigsten Nudging Anwendungen findest du vermutlich im Produktmarketing. Der oft auf Lebensmitteln anzufindende Nutri-Score ist ein gutes Beispiel. Dem Konsumenten wird transparent aufgezeigt welche Nährwerte im Produkt enthalten sind und ebenfalls bewertet. Auf diese Weise kann der Konsument, welcher seinen Zuckerkonsum reduzieren möchte, entscheiden welches Produkt für ihn besser geeignet ist. Das gleiche Prinzip verfolgt auch ein Bio-Label. Umgekehrt können Nudges auch als Warnung dienen. Jedem und jeder Raucherin sind die abschreckenden Bildchen auf der Zigarettenverpackung ein warnendes Beispiel. Rauchen tötet.

Besonders interessant für dich sind Nudges am Point of Sales. Sowohl im E-Commerce Bereich als auch auf der stationären Verkaufsfläche können diese einen positiven Einfluss auf deinen Umsatz haben. Beispielsweise du verkaufst deinem Kunden online eine Taschenlampe, dann lass deinem Kunden vom System auch gleich noch die passenden Batterien anbieten. Im stationären Handel beispielsweise in einer Apotheke muss sich ein Patient wegen einer Grippe für ein Medikament erkunden, lass das Verkaufspersonal nachfragen, ob er beispielsweise noch etwas zur Immunstärkung kaufen möchte. Während der Grippesaison sind POS-Materialien mit Hinweisen zu solchen Aktionen oder für die Grippeimpfung Pflicht.

Nudging und Gamification kombiniert
Nudging lässt sich auch hervorragend mit kleinen Spielchen verbinden und regt noch rascher eine Verhaltensänderung an. Populär ist das Beispiel mit dem Pissoir und der Fliege. Ein anderes Beispiel aus unserem Alltag wird von der SBB umgesetzt. Damit Personen die vorhandenen Rolltreppen, und besonders zu Stosszeiten, möglichst effizient nutzen, findest du auf der linken Seite der Rolltreppe Icons von Schuhabdrücken, welche in Bewegung sind. Auf der rechten Seite stehen die Abdrücke still. Gemäss dem Sprichwort: links gehen, rechts stehen. Die Deutsche Bahn hat das Nudging sogar auf die Treppen erweitert und rechnet den Passagieren vor wie viele Kalorien sie mit jeder Treppenstufe verbrennen. Auf den obersten Treppenstufen wurde die Fläche dann an Rittersport vermarktet 😉

Du möchtest mehr zum Thema Nudging und positiven «Stubsern» erfahren? Gerne sammeln wir zusammen mit dir spannende Ideen für tolle Umsetzungen.