Die Weinetikette ist das kleine «Schaufenster» des Weines. Sie macht Lust auf mehr – oder eben nicht. Wie eine Visitenkarte ist sie verantwortlich für einen der ersten Eindrücke beim Konsumenten und entscheidet darüber, ob die Flasche tatsächlich im Einkaufswagen landet oder zum Ladenhüter verstaubt. Doch was macht das kleine Stück Papier zu einer so wirkungsvollen Werbefläche?

In einer durchschnittlichen Coop Filiale können sich die Konsumenten zwischen ca. 50 Weinen entscheiden. In einer Filiale mit einer eigenen Weinabteilung sind es sogar rund 400 Produkte. Wie hebst du also deinen Wein aus dieser riesigen Auswahl besonders hervor? Gemäss Studien entscheidet sich mehr als die Hälfte der Käufer aufgrund des ersten visuellen Eindruckes – also aufgrund der Etikette.

Die Etikette, die Flasche und auch der Verschluss der Flasche geben eine erste Auskunft über die Qualität und den Charakter des Weines. Wein als Genussmittel wird demnach aufgrund anderer Entscheidungen gekauft als beispielsweise ein Softgetränk. Weine, Schaumweine und manchmal auch ein Bier servieren wir zu bestimmten Anlässen oder wir verschenken eine teure Flasche gerne an Freunde oder Geschäftspartner. Und wer will als Gast- oder Geschenkgeber schon knausrig wirken?

Design
Die Gestaltung deines Weinetikett bietet viele Möglichkeiten. Welche Geschichte möchtest du erzählen und in welcher Preisklasse rangiert der Wein? Transportiere Emotionen – auch über die richtige Farbwahl. Bei Weissweinen wirken aufgrund des häufig eingesetzten hellen Flaschenglases besonders helle Blau- und Grüntöne gut. Rotweine kommen am besten durch satte Druckfarben, wie Rot, Blau oder Gold, zur Geltung. Ein Rosé spricht am meisten mit einem zarten Weiss, Gold- oder Pinknuancen auf dem Etikett an. Das Etikett unterstreicht den Charakter deines Weines. So assoziieren wird das Goldetikett eines Champagners beispielsweise mit einem edlen und prunkvollen Neujahrsevent. Doch warum immer gleich auftreten wie deine Mitbewerber? Trau dich, mal neue Wege zu gehen. Das fällt auf und bleibt im Gedächtnis.

Druckschrift oder Kalligraphy – auch das kann deine Kunden beim Kaufentscheid beeinflussen. Gerade traditionelle Weingüter verwenden gerne ausladende Schriften – meist mit Serifen – und unterstreichen die oftmals lange Historie. Jüngere Weingüter wählen tendenziell klare Schriften ohne Schnörkel und Serifen. Zudem ist das Design oft minimalistischer. Das wirkt moderner. Doch es gibt keine Regel. Am Ende muss das Gesamtbild stimmen.

Ferner darf die Rückseite nicht vergessen gehen. Auf ihr finden die Konsumenten die wichtigsten Informationen zu Wein und Weingut sowie Alkoholgehalt und Allergikerinformationen. Gegebenenfalls ist sogar ein Strichcode darauf untergebracht. Dies vor allem, wenn der Wein im Supermarkt vertrieben wird. Daher muss eine entsprechende Fläche berücksichtigt werden. Die meisten Details sind gesetzlich vorgeschrieben. Dennoch sollte es stilistisch zum Rest der Weinflasche passen und an einem übersichtlichen Design nicht gespart werden.

Korken versus Drehverschluss
Den Korkenzieher zu zücken hat Tradition und Stil. In den Köpfen der meisten Genussmenschen ist immer noch verankert, dass zu einem guten Wein ein Korken gehört. Dieser wird teilweise an Abendessen sogar sichtbar neben der Flasche platziert und bietet Gesprächsstoff. Schraubverschluss also gleich Billigwein. Selbst wenn es erwiesen ist, dass ein Schraubverschluss der Weinqualität kein Abbruch tut, ja sogar die Gefahr des «Korkens» wegfällt: Die Optik ist auch hier entscheidend – nach wie vor. Ausschlaggebend für die Wahl «Korken oder Drehverschluss?» ist meistens die preisliche Positionierung deines Weines.

Papiersorten und Veredelung
Damit das Etikett Anklang findet, muss auch die Papierqualität für ein abgerundetes Gesamtdesign stimmen. Ein Beispiel: Sollte sich das Papier bereits nach wenigen Tagen im Kühlschrank ablösen oder gar verfärben, bleibt das in negativer Erinnerung und der Kunde greift vermutlich nicht nochmal zu dieser Flasche. Die Papiersorte und der haptische Eindruck sind weitere entscheidende Merkmale. Wie wäre es mit einer eleganten Reliefprägung oder auffälligen Stanzung? Der haptische Eindruck vermittelt Qualität und ist beispielsweise bei Familienwappen von Traditionswinzern zu beobachten. Ebenso können spiegelnde Gold- oder Silberflächen für Glanzeffekte sorgen. Wer es ganz ausgefallen möchte: Wieso nicht eine Prägung direkt ins Glas und sich die Papieretikette sparen? Das fällt garantiert auf und tut der Umwelt gut – eine passende Idee für deine Naturweine.

Du willst mit deiner Wein- oder Getränkemarke im Produktregal auffallen? Wir beraten dich gerne zu Verpackungsdesign und führen dich durch den kreativen Entscheidungsdschungel bis hin zur Produktplatzierung im Verkaufsregal.